28.07.2008 - Chengdu

Unsere erste Station auf der Reise war Chengdu. Nach dem langen Flug empfing uns mollige 29 Grad warme Luft mit 90 Prozent Luftfeuchtigkeit direkt an der Ausgangstür des Flugzeuges. Schon nach ein paar Schritten war man quasi klatschnaß.

Zuerst hieß es unser Gepäck in Empfang zu nehmen, wo uns die erste Überraschung erwartete. Unser Gepäck (ein Hartschalenkoffer und eine robuste Textil-Reisetasche) hatte unübersehbare "Folterspuren". Die Reisetasche wies Abriebspuren auf und hatte Risse im Textil und das nicht nur an den Nähten, wo man es am ehesten erwarten würde! Es sah aus, als wäre sie irgendwo eine Weile hinterhergeschliffen worden und ist anschließend an einem spitzen Gegenstand hängen geblieben, wodurch sie aufriß. Wir waren uns sicher, daß die Tasche einen weiteren Flug nicht überstehen würde. Da wir ein paar Stunden Aufenthalt in Chengdu hatten, konnten wir mit dem Reiseleiter vereinbaren nach dem Besuch der Pandastation eine neue Tasche zu kaufen. Unser Local Guide (in jeder Stadt begleitete uns ein lokaler Reiseführer, der die jeweilige Stadt kannte) begleitete uns dabei und so fanden wir sehr schnell einige Geschäfte, die eine entsprechende Auswahl an Taschen und Koffern hatten. Unsere Wahl viel auf einen robust erscheinenden Textilkoffer, der uns bei den weiteren Flügen dann auch gute Dienste geleistet hat. Für einen qualitativ gleichwertigen Koffer hätten wir in Deutschland schätzungsweise das doppelte gezahlt.

Als erstes stand aber der Besuch der Pandaaufzuchtstation auf dem Programm. Die Pandastation selbst ist recht weitläufig und neben den klassischen Pandabären kann man da auch "rote Pandas" besichtigen. Den Pandas war es ebenfalls sichtlich zu warm, weswegen sie ausnahmslos in den klimatisierten Innengehegen vor sich hin dösten. Kein einziger Panda war in einem Freigehege zu sehen. Vom Zustand der Freigehege zu urteilen, muß dies auch schon einige Tage bis Wochen so gewesen sein.

Nach dem Besuch der Pandastation ging es für uns erst mal in eine Einkaufsstraße in Chengdu und für den Rest der Gruppe direkt in ein Restaurant zum Abendessen. Wir kauften wie bereits erwähnt einen Ersatz für unsere arg ledierte Reisetasche und fuhren dann mit dem Taxi ebenfalls in das Restaurant. Die Taxifahrt war ein Erlebnis für sich. Da wird gehupt, die Spur gewechselt und gedrängelt, was das Zeug hält. Es ist ein Wunder, daß es da nicht ständig Auffahrunfälle gibt. So chaotisch es uns erscheint - es funktioniert.

Nach dem reichhaltigen und scharfen Essen - bei dem einige aus unserer Reisegruppe offensichtlich das erste mal in Ihrem Leben Esstäbchen in der Hand hatten - ging es zurück zum Flughafen. Das Boarding verspätete sich um 2 Stunden, da der Flieger wegen schlechter Wetterbedingungen verspätet ankam. Jetzt hatte uns das Gewitter, weswegen der Flieger sich vermutlich verspätet hatte, eingeholt und wir konnten nicht starten. Nach einer weiteren Stunde auf dem Rollfeld hoben wir dann endlich um 2:20 Uhr Ortszeit Richtung Lanzhou ab.