29.03.2006 - Totale Sonnenfinsternis 2006 - Die Sofi

Vor dem 1. Kontakt bot das Hotel etwas Kulturprogramm auf der Hotelbühne. Ein lokaler Chor sang ein paar lokale Lieder und klassische Stücke (wenn ich mich recht erinnere). Leider waren wir kein optimales Publikum - zu sehr waren wir schon in Gedanken bei dem uns bevorstehenden Ereignis. Einige bauten ihr Equipment schon auf, während andere noch in Ruhe frühstückten. Die "Materialschlacht" war enorm. Man hatte fast das Gefühl auf einer Astromesse zu sein. Vom billigen Skylux (z.B. mein eigener) bis zum teuren Takahashi war alles vertreten.

Ein lokaler Astroverein trieb das ganze mit einem Meade LX200 auf die Spitze - allerdings hatten sie mächtig mit Seeingproblemen zu kämpfen. Der Lüfter am Tubus war der prallen Sonne nicht gewachsen, so daß sich deutlich sichtbare Luftunruhen innerhalb des Tubus bildeten (Tubusseeing). Ich habe selbst keinen Blick dadurch geworfen, aber es wurde berichtet, daß das Bild aufgrund der o.g. genannten Probleme nicht besonders gut war.

Es zeigten sich auch einige abenteuerliche Konstruktionen. Eine unverwechselbare sollte ich zwei Jahre später bei einer weiteren Sonnenfinsternis noch einmal sehen.


 
Zu einer Sonnenfinsternis brauche ich hier nicht viel zu erzählen. Wer noch nie eine totale(!) Sonnenfinsternis erlebt hat, dem kann ich es nur empfehlen, die nächste sich bietende Gelegenheit zu nutzen. Eine partielle Sonnenfinsternis, auch wenn es eine sehr tiefe ist, bietet nicht mal ansatzweise das Erlebnis einer totalen Sonenfinsternis. Hier gilt der Spruch: 99% (Bedeckung) sind 0%.

Das war meine erste Reise mit "richtigem" Astro-Equipment für die Fotografie. Folgendes Equipment hatte ich dabei:

-Kamera: Canon EOS 50E mit aktivierter Spiegelvorauslösung
-Film: Kodak Kodachrome 64 Diafilm
-Montierung: Celestron NexStar GT
-Teleskop: Skylux 70/700 (besser bekannt als Lidlscope)


Belichtungszeit während der partiellen Phase: 1/180 s mit Baader AstroSolar ND 3,8 Filterfolie
Belichtungsreihe während der Totalität: 1/125s - 4 s


Die Dias wurden nach der Entwicklung durch ein Fotolabor eingescannt. Trotz expliziter Anweisungen leider mit mäßigem Ergebnis. Die Farbbalance wurde bei jedem Dia neu ermittelt und so haben einige Scans einen ziemlichen üblen Farbstich.

Für visuelle Beobachtung war außerdem noch ein TS-Mak 100/1400 auf einer Astro-3(Montierung vom Lidlscope) mit dabei. Als Filter diente die Baader AstroSolar ND5 Filterfolie.

Eigentlich sollte das Lidlsope auf der Astro-3 zur Fotografie genutzt werden, aber leider viel die Nachführung aus, so daß ich es kurz vor dem 1. Kontakt noch auf die andere Montierung setzen mußte. Natürlich war die Prismenschiene zu schmal für diese Montierung und so mußten noch 2 Centstücke als Distanzstück herhalten. (Manchmal kann ein Cent goldwert sein!)